Montag, 28. November 2011

So geht das nicht!

Es gibt Gerüchte, es würde mich noch geben...
Da ist wohl etwas dran :-)

Ich hatte euch versprochen, wieder etwas von mir hören zu lassen.
Dem werde ich nun nachkommen.

Die Gründe meiner beitragslosen Zeit sind vielfältig. Ich hatte selbst viel zu tun, manches wollte ich aus taktischen Gründen einfach nicht zu früh bloggen.
Das hat nichts mit euch "normalen" Lesern zu tun, sondern vielmehr mit denen, um dies sich eine Vielzahl meiner Beiträge dreht. Ich wisst sicher, was ich meine.

Aber nun zur Sache, ihr habt lange genug gewartet ;-)

Wie ihr alle wisst, arbeite ich ja bereits seit geraumer Zeit nicht mehr bei meinem ehem. Arbeitgeber - also dem, über den ich so gerne schreibe :-)
Meine Kündigung hat mein damaliger Chef zwar mit Fassung getragen, er wollte das zu diesem Zeitpunkt sogar dahingehend "schönreden", dass er angeblich ja auch der Meinung wäre, dass ich wohl eine Auszeit bräuchte, usw... blafasel...

Sein Problem bei der Sache: Die ganze Planung war dahin. Die Kündigung kam aus heiterem Himmel, es war deutlich zu merken, dass ihm das gerade überhaupt nicht in den Kram passt.
Um was macht man in der Situation: Richtig. Man wird so richtig zickig.

Einige Monate vor der Kündigung erhielt ich einen Firmenwagen (stattdessen keine Lohnerhöhung, darüber in einem anderen Beitrag mehr). Durch meinen Wegfall wurde das Auto auch nicht mehr benötigt, darum müsse ich es jetzt kaufen - meinte mein Chef zumindest.
Am letzten Arbeitstag habe ich das Auto dann einfach auf den Hof gestellt und die Schlüssel abgegeben. Die Sache war damit für mich erledigt.
Ich hatte noch nie etwas bzgl. des Fahrzeugs unterschrieben, daher sparte ich mir das bei der Rückgabe der Schlüssels auch.

Das Problem: Ich hatte vergessen, meine Arbeitspapiere (Lohnsteuerkarte und Arbeitszeugnis) am letzten Arbeitstag direkt mitzunehmen.
"Nicht so schlimm, kann man ja auch mit der Post schicken" - dachte ich.

Mein ehem. Chef wollte vor der Herausgabe erst ca. 4000 Euro haben, das wäre noch für den Firmenwagen fällig. In einer Tabelle, die über den Status "Schmierzettel" nicht hinauskommt, versuchte er, seine Forderung zu begründen.
Meine Hinweise darauf, dass ich einen Anspruch auf meine Papiere hätte, ignorierte er natürlich.
Selbst die Sekretärin bei meinem neuen Arbeitgeber wurde pampig angemacht - "sonst komme ich ja nie zu meinem Geld. Die Papiere sind mein letztes Druckmittel!", meinte er.

Das Arbeitszeugnis war mir zum damaligen Zeitpunkt herzlich egal, das brauchte ich nicht unbedingt. Die fehlende Lohnsteuerkarte machte unserer Buchhaltung jedoch Sorgen.
Leider konnte ich keine Ersatz-Lohnsteuerkarte beantragen, da ich dafür eidesstattlich hätte versichern müssen, die alte Karte verloren zu haben - das wäre aber gelogen! Schließlich wusste ich genau wo sie ist.
Aber der freundliche Sachbearbeiter der Stadtverwaltung machte mir das Angebot, eine Bestätigung zu schreiben, nach der für mich nur eine einzige Lohnsteuerkarte erstellt wurde.
Das reichte der Buchhaltung aus - somit war das "letzte Druckmittel" wertlos geworden.

Allerdings wollte ich die Sache damit nicht auf sich beruhen lassen, schließlich könnte ich das Arbeitszeugnis später noch brauchen. Und einen Anspruch darauf habe ich - da beißt die Maus keinen Faden ab.
Ich übergab die Sache also meinem Anwalt.

Nach einigem hin und her landete die Sache letztendlich vor Gericht - was ich absolut lächerlich finde. Es ist wirklich traurig, dass wirklich wichtige Verhandlungen wegen so einer Sch**** warten müssen - nur, weil ein Chef meint, seinen ehem. Angestellten noch eine in den Allerwertesten treten zu müssen.

Der Richter scheint jedoch auch nicht so recht von der unternehmerischen Qualität meines ehem. Chefs überzeugt gewesen zu sein, wenn ich seine Aussagen und seine Tonlage und Mimik dabei richtig gedeutet habe:
Richter: So, Herr H******. Sie sind also Geschäftsführer des Beklagten Unternehmens [Firmenname] GmbH & Co. KG...
Chef (strahlt): Ja, genau.
Richter: Ok, die Firma [Firmenname] wird vertreten durch, moment, XYZ Verwaltungs GmbH...
Chef (strahlt noch mehr): Ja, genau.
Richter (verwundert): Von der sind Sie ja auch Geschäftsführer...
Chef (strahlt noch immer): Ja, genau.
Richter (rollt Augen): Aha...
Wie dem auch sei. Was ist denn jetzt mit der Lohnsteuerkarte, warum geben Sie die nicht an Herrn E**** heraus?
Chef: Weil es da noch Forderungen wegen einem Firmenwagen gibt.
Richter: Und? Was hat das damit zu tun?
Chef: Wenn ich die Papiere ´rausgeb, krieg ich das Geld nie!
Richter: Das geht so nicht! Herr E**** hat ein Recht auf seine Papiere.
Chef: Ja, aber was soll ich denn...
Richter: Das ist eine andere Sache, jedenfalls geht das so nicht.

Letztendlich ging es dann noch ein bisschen hin und her, wie das denn alles gewesen ist wegen des Firmenwagens usw...
Die ganze Sache ist ziemlich verworren und undurchsichtig, Fakt ist: Es gibt keinerlei vertragliche Regelung, was die Nutzung des Firmenwagens angeht.
Wir hätten uns daher noch ewig hin und her streiten können, wahrscheinlich hätte ich am Ende sogar Recht bekommen, meinem Anwalt dadurch aber auch seinen Urlaub finanziert.
Aus wirtschaftlichen Gründen haben wir uns dann darauf geeinigt, dass ich einfach 1000 Euro bezahle und die Sache ist damit erledigt.

Der Betrag ist mittlerweile gezahlt, meine Papiere habe ich auch erhalten.
An der Lohnsteuerkarte gab es auch nichts zu beanstanden - damit musste mein ehem. Chef ja auch nichts machen.
Beim Arbeitszeugnis war sogar das Datum falsch (nein, unsere aktuelle Jahreszahl ist nicht 5-stellig...).

Aber dem Arbeitszeugnis widme ich auch noch einen eigenen Beitrag.


I´ll be back ;)

2 Kommentare:

  1. Ich habe schon gewartet! Endlich :)

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  2. Super Chef... naja, Hauptsache da ist jetzt endlich Ruhe und man kann nach vorne blicken!

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