Sonntag, 27. Februar 2011

UML - nie gehört

Mein ehem. Arbeitgeber bildete u.a. auch Fachinformatiker aus.
Nein, falsch ausgedrückt: Er gab ihnen einen Ausbildungsvertrag.

Als einziger Ausbilder im Unternehmen war der Chef höchstpersönlich eingetragen.
Mit folgendem Dialog hat er jedoch der ganzen Welt bewiesen, dass er diese Aufgabe eigentlich nicht wahrnehmen sollte:
Chef: Coder, unser Azubi versteht in der Schule etwas nicht. Kannst du da evtl. weiterhelfen?
Ich: Klar, um was geht´s denn?
Chef: UML - hab´ ich nie gehört. Weißt du was das ist?
Ich: Nicht ernsthaft, oder?

Zum Verständnis: UML bezeichnet eine Modellierungssprache, in der Abläufe und Zusammenhänge dargestellt werden. Sie wird gerne in der Softwareentwicklung verwendet, um die Beziehungen zwischen einzelnen Programmteilen abzubilden.
Somit stellt in der modernen IT ein wichtiges Werkzeug dar, mit dem jeder Entwickler und Programmieren umgehen können sollte.
Kann er das nicht, so ist das vergleichbar mit einem Architekten, der nicht in der Lage ist, einen Bauplan zu erstellen oder zu lesen.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Ohne mich...

Aussage eines Kollegen über sich selbst:
Ohne mich wäre es hier nur halb so langweilig

Ähh, genau :D

Montag, 21. Februar 2011

Fahren Sie 'mal da hin...

Mein ehem. Chef rief früh am Morgen im Büro an.

Ich: Morgen. Ich bin noch ohne Kaffee. Bitte kein Stress.
Chef: <hektisch> Wo ist der $Verkäufer?
Ich: Keine Ahnung, noch nicht da...
Chef: Der muss mich sofort anrufen, wenn er da ist!
Ich: Jo, ich geb das weiter.

Klingt ja mega-dringend. Also lege ich $Verkäufer eine Notiz auf dessen Platz.
Einige Minuten später betritt dieser auch sein Büro und ruft pflichtgemäß sofort zuück
Kollege: Guten Morgen, ich sollte Sie anrufen.
Chef: Ja! Bitte fahren Sie heute nach $Stadt_in_der_Nähe und holen Sie bei der Firma $Sowieso eine Vollmacht für eine Umstellung an deren E-Mail-Server ab.
Kollege: Ich kümmere mich darum.

Mein Kollege war gleich etwas stutzig geworden. Er weiß, dass unser Chef mit dem Chef der Firma $Sowieso eigentlich per du ist. Irgendetwas musste da also im Busch sein.
Einfach so wollte mein Kollege da nicht hinfahren, also rief er vorher bei $Sowieso an und fragte, ob es in Ordnung sei, wenn er gegen Mittag käme, um die Vollmacht abzuholen.
Die Frau am Telefon wusste überhaupt nicht, um was es ging und so landete mein Kollege direkt beim Geschäftsführer.
Seine Reaktion war jedoch alles andere als im Sinne meines Chefs:
Anderer Chef: Herr $Verkäufer, ich habe Ihrem Chef gesagt, dass ich meine Server nicht selbst verwalte. Ich habe mit so Computer-Zeugs nichts zu tun und daher macht das die Firma $Computerservice für mich.

Also nichts mit Vollmacht.
Mein Kollege rief zur Sicherheit noch bei $Computerservice an, vielleicht war dort ja etwas vereinbart worden:
Verkäufer: Guten Tag, ich rufe an wegen der Firma $Sowieso. Es geht um deren E-Mail-Server. [...] Haben Sie hier womöglich etwas mit meinem Chef vereinbart?
Techniker: Ja, das haben wir. Und zwar, dass wir an Ihrer Lösung kein Interesse haben. Wir verwenden $Anderes_Produkt und werden auch dabei bleiben. Die Produkte führen auf verschiedene Wege zum gleichen Ergebnis, wobei $Anderes_Produkt jedoch völlig kostenlos ist und sogar durch uns angepasst werden kann. Unserem Kunden ist die Art und Weise, wie das Produkt seine Arbeit verrichtet, völlig egal. Für ihn zählt nur das Ergebnis. Und wenn ich ihm eine weniger flexible Lösung, die momentan das gleiche Ergebnis liefert plötzlich kostenpflichtig anbiete, kann ich das in keinster Weise begründen. Ich hoffe Sie verstehen mich hier.

Was soll so eine Aktion?!
Offensichtlich wollte meine ehem. Chef ein "Nein" einfach nicht akzeptieren.
Stattdessen sollte sich mein Kollege nochmals die Finger verbrennen, so dass man diesen Kunden nun wegen "genervt" vergessen kann.

Freitag, 18. Februar 2011

Ein ehemaliger Kunde

Mein ehem. Chef hat früher einmal Telefonanlagen installiert. Das war noch zu der Zeit, als ich noch nicht für ihn arbeitete, ist also schon einige Jahre her.
Heute ist dieses Geschäft so gut wie eingeschlafen, die verbliebenen Kunden lassen sich an einer Hand abzählen.

Von verschiedenen Kunden hörte ich nun, dass seine Arbeit sauber gewesen sei und im Großen und Ganzen habe sein Werk keinen Grund zur Klage bereitet. Jedoch wurden die Kunden im Laufe der Zeit weniger. An mangelndem Bedarf kann es nicht liegen, denn Telefonanlagen werden nach wie vor benötigt. Es muss also einen anderen Grund geben, warum die Kunden sich einen anderen Dienstleister gesucht haben.

Da ich einen ehem. Kunden recht gut kenne, fragte ich ihn, warum er seine Anlage nicht mehr von meinem ehem. Chef warten lässt.
Er gab zur Auskunft, dass es nicht an dessen Arbeit gelegen habe. Auch nicht am Preis.
Nein, vielmehr war er einfach nur genervt. Genervt davon, dass mein Chef nach verrichteter Arbeit jedes Mal angefangen habe, ihn mit seinem Gesundheits- und Esoterik-Kram zu bequatschen.
So folgte im Anschluss an die Wartung ein Verkaufsgespräch über Dinge, die die Welt nicht braucht.

So kann man sich sein Geschäft natürlich auch kaputt machen.

Dienstag, 15. Februar 2011

Du oder ich?

Nach einer der lustigen Morgenbesprechungen zitierte mein Chef mich in sein Büro und teilte mir mit, dass er gerne jetzt mit mir spazieren gehen würde.
Das klingt an dieser Stelle komisch, allerdings wurden bei uns hin und wieder tatsächlich verschiedene Dinge bei einem Spaziergang besprochen. Ich finde das auch nicht schlimm, im Gegenteil, die Gegend, in der ich gearbeitet habe, ist sehr schön und warum sollte man sich in ein stickiges Büro setzen, wenn draußen das schönste Wetter ist und man zum Reden ohnehin keinen Rechner braucht?

Lange Rede, kurzer Sinn: Wir gingen also nach draußen.
Es folgte eine Besprechung, über deren Sinn ich noch heute an rätseln bin. Eigentlich war es nur belangloses Gefasel. Mein Chef hangelte sich irgendwie von Frage zu Frage und brachte die unterschiedlichsten Themen auf den Tisch.
Im Laufe des Gesprächs kamen dann auch Themen auf, die etwas mit dem Betrieb zu tun hatten.
Dabei ging es z.B. darum, wie man den Zusammenhalt in der Firma stärken könne, welche Dinge momentan am meisten belasten oder was meine Wünsche und Ziele für die nächsten Monate sind.

Als ich dann 2 Monate (!) später meinem Chef die Kündigung überreichte, sagte er
Ich wollte dir damals bei unserem Spaziergang schon mitteilen, dass wir dir kündigen möchten.

Is klar. Woran lags, dass es nicht dazu kam? Keinen Arsch in der Hose gehabt?
Wie erklärt es sich, dass man mir trotzdem noch neue Projekte geben will?

Ist nun aber auch egal :-)

Samstag, 12. Februar 2011

Feuerlöscher

Als wir unsere neuen Büros herrichteten, warf ich die Frage in den Raum, ob es denn auch einen Feuerlöscher auf dem Stockwerk gebe. Irgendwie fühlte sich hierfür niemand verantwortlich, auch mehrfache Nachfrage führte nicht dazu, dass ein solcher angeschafft wurde.
Schließlich gebe es doch unten schon einen.

Ich wies meinen Chef darauf hin, dass unten lediglich ein Pulverlöscher stehe, bei dem sich ein Einsatz im Büro in den meisten Fällen als ziemlich "uncool" erweist. Der Schaden, der hierbei durch das Pulver entsteht, ist in der Regel um ein vielfaches höher als der des eigentlichen Feuers.
Ich schlug vor, für jedes Stockwerk einen CO2-Löscher anzuschaffen, bei dem dieses Problem dann nicht auftritt.

Ich könnt euch sicherlich denken, was passierte.

Richtig: Nichts. :-(

Mittwoch, 9. Februar 2011

Der Ursprung

Heute möchte ich euch beschreiben, wie es denn eigentlich dazu kam, dass ich bei meinem heutigen Ex-Chef gearbeitet habe.

Angefangen hat alles 2006. Durch familiäre Probleme hatte ich eine Zeit hinter mir, die nicht leicht war. Da sich bei mir dadurch einiges geändert hatte, war das auch die Zeit, in der ich einen neuen Job suchte.
In den regionalen Kleinanzeigen wurde ich auf eine Stelle aufmerksam:
PHP / MySQL-Programmierer gesucht. Ferienjob möglich.

Unversucht wollte ich nichts lassen. Daher verfasste ich eine Bewerbung, allerdings als Vollzeitkraft.

Das Bewerbungsgespräch verlief weitgehend unspektakulär, der Chef zeigt mir den aktuellen Zustand einer Warenwirtschaft, die in PHP programmiert war. Sie war ein Freizeit-Projekt eines Hobby-Programmierers. Der Entwickler hatte jedoch keine Zeit mehr, sich weiterhin darum zu kümmern, so dass er sein Projekt aufgab. Dieses sollte nun weiterentwickelt werden. Die Software sollte das bisherige Kraut-und-Rüben-System ablösen, das lediglich aus einer Excel-Tabelle bestand.
Ein Verkauf der Software war damals nicht geplant.

Für eine Warenwirtschaft jedoch einen Ferienjobber einsetzen zu wollen.... ich weiß nicht.
Wie dem auch sei, ich erhielt den Job.

Einige Tage später war bereits mein erster Arbeitstag und somit machte ich mich ans Werk.
Über das Projekt will ich an dieser Stelle gar nicht viele Worte verlieren.
Jedoch wunderte ich mich, dass es in der Firma noch einen Azubi gab, und zwar als Fachinformatiker. Fachrichtung Systemintegration. Verwunderlich, denn die Firma hatte für Systemintegratoren eigentlich gar keine Verwendung.

Auf Nachfrage stellte sich dann heraus, dass der Azubi eigentlich eingestellt worden sei, um die Warenwirtschaft zu programmieren. Dass Systemintegration jedoch eigentlich überhaupt nichts mit Softwareentwicklung zu tun hat, wollte mein Chef nicht so ganz verstehen.
Erst ein Jahr später erkannte er, dass er wohl wirklich daneben gegriffen hatte.

Fortan wurde der Fachinformatiker dann als Verkäufer eingesetzt und mit Ausbildung hatte seine Zeit im Betrieb nicht viel zu tun. Selbst sein Abschlussprojekt erledigte er dann zu Hause, da ihm in der Firma hierfür keine Zeit zur Verfügung gestellt wurde.
Es war auch niemand da, der ihm hätte helfen können. Niemand hatte Ahnung von dem, was der Azubi vermittelt hätte bekommen sollen.

Nun war jedenfalls ich mit im Boot und irgendwie habe ich es geschafft, es geschlagene 4 Jahre dort auszuhalten.
Zugegeben, es gab auch lustige und schöne Momente dort. Immerhin habe ich das Projekt von Anfang an begleitet und einen Großteil dazu beigetragen. Neben der Warenwirtschaft gab es noch ein weiteres, nicht ganz so großes Projekt, das ich selbst mit aufgebaut habe.

Jedoch wurden die Anforderungen und der Zeitplan ständig verändert, so dass es zu keiner Zeit möglich war, über einen größeren Abschnitt wirklich effektiv zu arbeiten. Dass hierbei dann irgendwann Frust entsteht wird niemanden verwundern.

Sicherlich habe ich in der Zeit auch viel gelernt, weshalb ich das Kapitel unter der Rubrik "Lebenserfahrung" ablege.

Sonntag, 6. Februar 2011

Schwingungen

Bei diesem Beitrag möchte ich wetten, dass mir keiner glauben wird, dass sich die beschriebene Situation tatsächlich so zugetragen hat. Hat sie aber.

Mein damaliger Chef teilt sich sein Büro mit seiner Lebensabschnittsgefährtin. Nennen wir sie Petra. Sie ist u.a. für die Buchhaltung zuständig und wenn seitens der Verkaufsabteilung buchhalterische Fragen aufkamen, so wurden diese zumeist von Petra beantwortet.

Mein Chef hat leichte esoterische Neigungen und predigt recht gerne über Wasser. Alles andere ist Gift, nur Wasser ist toll. Jedoch nur, wenn es durch ein Super-Esoterik-Wasserfiltersystem-Für-Teuer-Geld gereinigt wurde.
Jeder, der das anders sieht, hat sowieso keine Ahnung.
Ich möchte nun nicht unbedingt Stimmung gegen den Hersteller von Esoterik-Wasserautomaten machen, aber ich denke es hat seinen Grund, wenn Google nach der Eingabe des Firmennamens als ersten Vorschlag "Firmenname betrug" anbietet ;-)

Nun hatte ein Kollege mal wieder eine Frage und besuchte daher Petra in deren Büro.
Dort saß der Chef gerade Petra gegenüber und hielt in der einen Hand einen Apfel während in der anderen Hand sein Goldkettchen pendelte.
Mit gespanntem Blick auf das pendelnde Kettchen sagte er
Petra, schau mal. Ich kann mit dem Wasser des Apfels die Schwingungen der Kette beeinflussen
Mein Kollege kam völlig verstört aus dem Büro, seine Frage hatte er schlichtweg vergessen.
Sein einziger Kommentar, den er ständig wiederholte:
Jetzt ist alles zu spät.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Etwas für's Auto

Ein Kollege machte sich auf zum Chef, um diesen einmal mehr mit der Frage nach einer Lohnerhöhung zu konfrontieren. Immerhin hatte er weder nach seiner Probezeit noch nach einem ganzen Jahr auch nur einen Cent mehr erhalten.
Langfristig war nicht daran zu denken, dass dieser Zustand haltbar ist.

Die Antwort des Chefs war jedoch ernüchternd:
Chef: Tut mir leid, dafür haben wir momentan kein Geld zur Verfügung. Aber brauchst du vielleicht etwas für dein Auto? Das könnten wir dann irgendwie anders verrechnen...
Kollege: Nein, damit ist es nicht getan. Es geht nicht um einmalig 200 Euro oder so.
Chef: Naja, neue Winterreifen bräuchte dein Auto schon...
Kollege: Die könnte ich mir auch leisten, wenn ich mehr Geld hätte.
Chef: Also sollen wir die bezahlen?
Kollege: ...